Eine Urlaubsreise der besonderen Art: Wir besuchten die zwei Ursulinenschulen in Peru. Zwei Tage Lima warteten auf uns und beinhalteten ein straffes Besuchsprogramm. Die gebürtige Osnabrücker Ursulinenschwester Schwester Erika und die aus dem Rheinland stammende Schulleiterin Frau Brigitte Nuyken nahmen sich Zeit, uns Lima und die dortigen Schulstrukturen näherzubringen.
Die zwei von Fritzlarer Ursulinenschwestern gegründeten Schulen in Lima/Peru könnten unterschiedlicher nicht sein:
Im Colegio San Jose, der Grundschule mit angeschlossenem Kindergarten, werden Kinder des Armenviertels Miramar unterrichtet und betreut. Die Schule ist auf Spendengelder angewiesen. Neben dem Unterricht ist es das erklärte Ziel den Schülerinnen und Schülern eine Perspektive im Hinblick auf ihre berufliche Zukunft zu geben.
Das ursprüngliche Elendsviertel, direkt am Meer gelegen, existiert zwar noch, wird aber nicht mehr in der Form wahrgenommen. Die Schülerinnen und Schüler wohnen mit Ihren Familien mittlerweile in neu errichteten Wohnungen mit ca. 60qm Wohnfläche, die jedoch von bis zu 10 Familienmitgliedern bewohnt werden. Die Gelder der Familien reichen oft nicht für die tägliche Versorgung mit Nahrungsmitteln.
Deshalb sehen die Ursulinenschwestern ihre Aufgabe auch darin, den Schülerinnen und Schülern täglich eine warme Mahlzeit kostenfrei anzubieten. Zudem stellen sie auch ärztliche Sprechstunden bereit.
Die Ausstattung der sächlichen Mittel ist begrenzt, aber die Freude und die Begeisterung der Schulleiterin Schwester Rosalia und ihrer Kollegen über die im Laufe der Zeit zusammengetragenen Unterrichtsmaterialien übertrugen sich nicht nur auf die Schüler, sondern auch auf uns.
Der Sportplatz besteht aus einem reinen Betonboden und einem neu errichteten kleinen Dach, auf das die Schwestern stolz sind, weil die Schülerinnen und Schüler in der Mittagshitze wenigstens ein wenig Schutz vor der sengenden Sonne finden.
Auch die zur Bewegung einladenden Holz-Spielgeräte auf dem Schulgelände, die die veralteten, durchgerosteten Spiel- und Klettergerüste ersetzten, konnten mit Spendengeldern der Ursulinenschule Fritzlar erneuert werden. Wir erhielten die Bestätigung, dass die Gelder unserer Spendenaktionen für Miramar auch weiterhin wichtig und nötig sind.
Das Colegio Santa Ursula hingegen ist ein Gymnasium und eine reine Mädchenschule. Aufgrund des hohen Schulgeldes können sich nur wohlhabende Eltern den Schulbesuch ihrer Töchter leisten. Die Ausstattung der Schule ist für südamerikanische Verhältnisse ausgezeichnet. Die Sportstätte im Freien mit Tartanbelag, unter einem riesigen Sonnendach, mit neuesten Sportanlagen lädt trotz des warm-schwülen Wetters zum Spielen und Bewegen förmlich ein.
Auch das Colegio Santa Ursula unterstützt Santa José durch soziales Engagement ihrer Schülerinnen. Traditionsgemäß stellt jede Schülerin monatlich 1 kg Lebensmittel für die Mittagsverpflegung der Schülerinnen und Schüler von Santa José bereit.
Das Schulgelände, im Stadtteil Miraflores gelegen, ist von einer hohen Steinmauer umschlossen. Zum Schutz der Schülerinnen kontrollieren Sicherheitsdienste den Eingang. Majestätisch ragt die große Klosterkirche aus dem Häuserensemble heraus. Die Namen der verstorbenen Ursulinenschwestern sind dort in der Kirche auf einer Steintafel verewigt. Es sind bekannte Fritzlarer Familiennamen, die uns ins Auge fallen.
Die Schule, einst am Stadtrand gelegen, ist nun zentral im Stadtkern beheimatet und aufgrund der schnell prosperierenden, aufstrebenden und wachsenden Metropole Lima von riesigen Glaspalästen wie Hotels, Bürokomplexen und Banken umgeben.
Ziel des Besuches war auch der Wunsch, einen intensiveren Schüleraustausch zwischen den beiden Schulen Colegio Santa Ursula und unserer Ursulinenschule voranzubringen und zukünftig durchzuführen.
Ein herzliches Dankeschön für den kompakten intensiven gedanklichen Austausch!
Jutta Ramisch und Jutta Wenderoth
Ursulinenschule Fritzlar
Neustädter Straße 39
34560 Fritzlar
Telefon: 05622 9996-0
Ursulinenschule Fritzlar
Neustädter Straße 39
34560 Fritzlar
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